Kolumne

Dänemark und seine intelligenten Klötze

Im Land von Lego versucht ein Startup-Unternehmen, den Spielzeugmarkt aufzumischen. Einmal mehr geht es dabei um Bauklötze.

Rudolf Hermann, Stockholm
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Die interaktiven Bauklötze für Kinder wollen den Erfolg von Lego nachahmen. (Bild: kickstarter.com)

Die interaktiven Bauklötze für Kinder wollen den Erfolg von Lego nachahmen. (Bild: kickstarter.com)

Dänen und Bauklötze, das ist eine vielversprechende Kombination. Das Paradebeispiel dafür ist natürlich Lego, die Spielzeugfirma in Billund, die mit ihren farbigen Plastic-Klötzchen aus bescheidenen Anfängen inzwischen zum Klassiker und zu einem der grössten Spielwarenhersteller weltweit avancierte. Von allen Seiten wird Lego attestiert, wie intelligent das Produkt sei. Dennoch gibt es Dänen, die meinen, dass Bauklötze durchaus noch etwas intelligenter sein dürften. Ken Madsen zum Beispiel glaubt das, der CEO des Startup-Unternehmens DXTR Tactile. Tatsächlich haben die Kunststoff-Würfel, mit denen Madsen die Spielzeugwelt umkrempeln möchte, den Legosteinen etwas voraus: Sie sind vollgestopft mit Prozessoren und Sensoren. Lernen, so Madsen, sollen beim Spielen nämlich nicht nur die Kinder, sondern auch ihre Eltern.

Das geht dann so: Das Kind fügt die Steine, die dank magnetischer Oberfläche aneinanderhaften und durch die Elektronik untereinander kommunizieren, zu einer Konstruktion zusammen. Die Sensoren registrieren die Bewegungen und schicken ihre Informationen an einen Tablet-Computer, der sie in einer speziellen App sammelt und auswertet. Die Eltern lernen etwas über die motorischen Fähigkeiten, die Konzentrations-Spanne, das analytische Denken oder die Problemlösungs-Strategien ihres Kindes. Und die App gibt dem Kind, basierend auf den erhaltenen Informationen, weitere Spielideen. Es sei aber immer das Kind, das den Takt vorgebe, und nicht die Technik, argumentieren die Erfinder. Wenn ein Kind mit einem Smartphone spiele, wie es immer häufiger zu sehen sei, steuere hingegen der Apparat die Interaktion.

Das klingt alles vielversprechend und hat auch in der Fachwelt schon Applaus gefunden. Zu fürchten braucht sich der Klötzchen-Riese in Billund vor den smarten Würfeln der Startup-Konkurrenz allerdings noch nicht. Ob PlayDXTR in Produktion geht, hängt derzeit nämlich noch davon ab, ob das nötige Kleingeld über Crowd-Funding überhaupt aufgetrieben werden kann.

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